Da ich ein paar Tage durch die Probleme mit dem Rad verloren hatte, entschloß ich mich mit dem Bus nach Samsun ans schwarze Meer zu fahren. Mit dem Taxi ging es zum Busterminal. Es hieß erst einmal warten, der Bus fährt erst um 14:15 Uhr, Plattform 27. Habe derweil ein Hotel über Expedia gebucht, Booking funktioniert immer noch nicht in der Türkei. 16:00 Uhr, der Bus ist immer noch nicht da. Auf Nachfrage wurde mir mit Hilfe des Google-Übersetzers erklärt, dass der Bus defekt ist. Um 17:00 Uhr führe der Ersatzbus ab Plattform 3. Dem war dann auch so. Das Taxi vom Busbahnhof in Samsun setzte mich nach Mitternacht um 1:50 Uhr am Hotel ab. Gut dass ich eines gebucht hatte, wo die Rezeption 24 Stunden besetzt ist.
Vom Hotelangestellten oder -besitzer und dem Parkwächter für die Autos in der Straße wurde ich herzlich verabschiedet. Dann ging es zur Fähre. Die war schnell auf der asiatischen Seite. Ich konnte kaum den Cappuccino austrinken und als ich beim Rad war, waren die Autos schon von Bord. Die Fähre hat übrigens 7 Türkische Lira gekostet, der Cappuccino 12. Im ersten Bromptonshop konnte ich zwei neue Mäntel kaufen. Die Schläuche waren zu breit, auch wenn die Verkäuferin meinte sie würden sie für die Bromptons verwenden. Es ging dann lange auf guten Radwegen am Strand entlang und mittags suchte ich eines der Kaffees auf und genoß Kaffee und Kuchen. Später ging es dann auf der D100 zur Stadt hinaus bis Gebze. Meist drei Spuren in eine Richtung, oft noch eine zweispurige nebenher. Diesen Teil zu fahren machte keinen Spaß, da sehr viel Verkehr herrschte. Ein ewiges Gehupe. Hupt jemand hinter oder neben dir, so zieht er meist danach rechts rüber um abzubiegen. Man musste schon höllisch aufpassen.
Überfahrt
Unterwegs
Dienstag, 18.02.2020
Bis Izmit war es auf der D100 wie gestern. Dann mitten durch die City. Hier war ebenfalls viel Betrieb, auch jede Menge Fußgänger. Netterweise kam dann wieder eine zeitlang ein guter Radweg und nach Izmit herrschte deutlich weniger Verkehr, obwohl die D100 nur noch zwei Fahrstreifen pro Richtung hat plus breitem Standstreifen lauf dem es sich fast entspannt fahren ließ. Es gibt ab und zu Polizeikontrollen und auch mal die Attrappe eines Polizeiautos. Bevor ich das nette Hotel erreichte, musste ich nach Sakarya hinein doch noch einen steilen Berg hinauf. Da hieß es schieben. Abends noch etwas Handwäsche im Hotel.
Kemal kam am Morgen und hat mich zum Busbahnhof gebracht. Mein Rad musste ich schieben. Er kann kein Englisch, hat mir aber das Busticket besorgt und sogar bezahlt. Einen Mann, mit Frau und Sohn, den er vermutlich kennt hat er gebeten mich bei der Ankunft in Istanbul zu unterstützen. Er hat dort ein Taxi besorgt und mein Gepäck mit getragen. Der Taxifahrer sprach ebenfalls kein englisch. Unterwegs musste ich ihm die Adresse meines Hotels in sein Handy eingegeben. 300 m musste ich dann noch schieben, da die Straße mit versenkbaren Pollern versperrt war. An der Ecke, wo er mich raus gesetzt hatte, halfen mir gleich wieder Leute. Zwei sprachen gutes deutsch. Dem einen gehört das Süßigkeitengeschäft auf der Ecke und er sagte mir, wo ich einen neuen Schlauch kriegen könne. Ich war skeptisch. Nach dem Einchecken und duschen ging ich los und fragte mich durch. Im zweiten Geschäft habe ich tatsächlich zwei neue passende Schläuche von Schwalbe bekommen.
Zum Abendessen in ein Restaurant wenige Meter von der Unterkunft entfernt, Iskender Kebab muss auch mal sein. Im Restaurant hängt zwar ein Schild Rauchen verboten, aber Wasserpfeife ist davon ausgenommen.
Das Hotel ist ein paar Meter die rechte Straße hinein – Gleich um die Ecke geht es zur Hagia Sophia – Ecke im Restaurant für die Wasserpfeifenraucher
Sonntag, 16.02.2020
Zum Hotel gehört ein Kaffee um die Ecke, wo es das Frühstück gibt. Überhaupt ist in der City ein Restaurant bzw. Kaffee neben dem anderen und meist animieren einen die Türsteher einzutreten.
Heute Sightseeing, vor allem die Hagia Sophia. 2015 bin ich nicht hinein, warum weiß ich auch nicht mehr. Nachmittags dann Probefahrt mit neuem Schlauch. Morgen will ich auf der asiatischen Seite im Brompton-Shop zwei neue Mäntel und eventuell einen Tacho kaufen. Der Tacho hat den Sturz in die Pfütze nicht überstanden, obwohl er doch wasserdicht sein soll.
Sofia – Pasardschick – Chaskowo – Edirne – Lüleburgaz
Dienstag, 11.02.2020
Für die ersten ca. zehn Kilometer habe ich ein Taxi genommen. Bis zum nächsten Ort ging es über die Autobahn. Mit dem Rad hätte ich einen Bogen über unbefestigte Wege wahrscheinlich durch Matsch und Schnee fahren müssen. Der erste Taxifahrer durfte die Stadt nicht verlassen. Also alles wieder raus und auf ein neues warten.
Nach einer Weile ging dem Reifen hinten die Luft aus. Später, Bundesstraße 8, kam eine Strecke mit Schneematsch und Schlaglöchern. Ich versuchte eine andere Route, musste aber umkehren und doch da durch. Ein einziges Fahrzeug kam hier vorbei und hat mich vollgespritzt. In einem Schlagloch stürzte ich und landete mit dem Kopf in der Dreckspfütze. Der Erfolg der ganzen Aktion war, dass es hinten wieder einen Platten gab. Danach wurde die Bundesstraße wieder besser und es fuhren hier auch wieder mehr Autos. Nach einer Pause als ich los wollte wieder hinten platt. Einen Schlauch geflickt und weiter. Danach kam ich zügig voran. Es ging fast immer leicht oder auch stärker bergab. Komme zügig voran. Nach dem Abendessen habe ich die letzten zwei Flicken verbraucht und das zu lange Felgenband auf Länge geschnitten und geklebt. Unter Wasser kam keine Luft aus den Schläuchen.
Panne – Schlaglochstrecke – Schöne Gegend
Mittwoch, 12.02.2020
Heute bin ich mit dem Rad nur bis Plowdiw gekommen. Nach dem ich zu Mittag gegessen hatte war wieder die Luft raus. Ich habe das Fahrrad angeschlossen und bin mit den Taschen zu Fuss zum Fahrradladen. Flicken und noch ein zu großes Felgenband gekauft, Taschen deponiert und zurück zum Rad. Das Tesafilm hält nicht mehr ganz. Neben dem Ventil hat eine Speiche ein Loch gestochen. Einen Schlauch geflickt, zurück zum Fahrradladen und dann zum Busbahnhof. Die Leute waren wieder sehr hilfsbereit. Der Busfahrer könne kein Fahrrad mitnehmen hieß es. Nachdem ich ihn angefleht und er gesehen hatte, dass es kein normales Rad ist hat er hinten einen kleinen Gepäckraum geöffnet. Für 10 Leva, ca. 5 Euro, kam ich dann die restlichen 70 km bis Chaskowo. Abends wieder Reparaturstunde, Schläuche und Mäntel vorn und hinten getauscht.
Es gibt auch gute Straßen, immer noch die 8 – Chaskowo
Donnerstag, 13.02.2020
Heute ohne Platten 101 km bis Edirne. Unterwegs kam mir Till, Student aus Münster, mit seinem Rad entgegen. Er war über die Alpen und am Mittelmeer entlang bis Griechenland und Türkei gefahren und jetzt auf dem Rückweg. Ab Sofia will er zurück fliegen, da Klausuren anstehen.
Im Gegensatz zu 2015 wo ich ein Teil über die Autobahn gefahren bin, ging es die alte Straße bis ans Ende. Dann musste ich links über einen Trampelpfad und hinter der Leitplanke entlang bis zur Kontrolle. An der Grenze dauerte es nicht lange. Ein bulgarischer Beamter fragte mich, als er mir gerade meinen Pass zurück geben wollte, wohin es geht. Erst Istanbul dann bis Tokio war meine Antwort. Er legte meinen Pass auf den Tisch, öffnete die Tür und unterrichtete seine Kollegen. Er schien mir nicht zu glauben und sich zu amüsieren. Ich durfte es ihm nochmal versichern und dann, nachdem er nochmals seinen Kollegen etwas zugerufen hatte, durfte ich weiter.
Auf in die Türkei
Trampelpfad – Moschee gleich hinter der Grenze
Freitag, 14.02.2020
Morgens vorne wieder platt. Ein Flicken hält einfach nicht mehr. Nach einem Viertel der Strecke wieder das selbe. In Havsa nahm ich dann den Bus bis Lüleburgaz. Hilfsbereite Menschen und der Google-Übersetzer halfen mir weiter. Mein Gepäck wurde zum Bus getragen und ich bekam einen Kaffee spendiert.
In Lüleburgaz war ich früher als geplant. Ich ging erst einmal etwas essen und dann zur Unterkunft. Furkan empfing mich in der Bicycle Akademie, ein Trainingsgelände für Radfahrer. Das erste Mal, dass Luftmatratze und Schlafsack zum Einsatz kamen. Die letzten Flickversuche waren erfolglos. Es geht morgen mit dem Bus weiter bis Istanbul.
Belgrad – Smederevska Palanka – Aleksinac – Dimitrovgrad – Sofia
Freitag, 07.02.2020
Das Fahrrad läuft, aber auch einige Hunde hinter mir her. Wie ich später festgestellt habe, wird man sie am Besten los, wenn man anhält und sie anbrüllt. Andere kläffen hinter einem Zaun. Es nervt. Für 20 Euro bin ich in einem guten Motel untergekommen.
Tschüss Belgrad
Samstag, 08.02.2020
Heute 129 km mit zwei Bergen, einfaches Hostel für 9 Euro.
Über die Moraga – Abendessen in Aleksinac
Sonntag, 09.02.2020
Anfangs Gegenwind bei 122 km und 1100 Höhenmeter. Der Berg hatte es in sich. Kurz vor der Grenze zu Bulgarien dann ein schwerer Unfall. Die Straße war vollständig gesperrt und auch zu Fuss durfte ich nicht vorbei. Ich musste bergauf zu einem Dorf und dann einen schmalen Feldweg zur Bundesstraße hinunter. Auf diesem lag noch Schnee und einmal bin ich auf Eis ausgerutscht. Zwei Autos von hinten und eines von vorn nutzten gerade auch den Umweg. Jedes Mal musste ich mich ins Gebüsch drücken.
Unterwegs
Langer Anstieg – Endlich oben – Abfahrt durch den rechten Tunnel
Montag, 10.02.2020
Heute nur 75 km. An der Grenze geht es schnell. Erst fuhr ich auf der Autobahn bzw. Schnellstraße, meist auf der Bundesstraße 8. Zwischendurch gab es leider eine furchtbare Strecke mit Kopfsteinpflaster. In Sofia gönnte ich mir Kaffee und Kuchen bevor ich eine kurze Stadtbesichtigung machte. Aber auch hier, wie in Serbien darf in den Cafes und Restaurants noch geraucht werden. Da Bulgarien Osteuropäische Zeit hat, ist es länger hell.
Grenze nach Bulgarien – Schlechte Wegstrecke – Rein nach Sofia
Kalter Nordwestwind, gefühlte minus 6 Grad. Musste mich wieder wärmer anziehen, inclusive Strümpfen. Trotz Handschuhen gab es eiskalte Finger. Gut war allerdings, dass der Wind meist von hinten kam. Irgendwann setzte dann noch Regen ein.
In Bački Petrovac gab es eine Bäckerei wo ich ein Stück Pizza und einen serbischen Kaffee bestellte. Mit meinen kalten Fingern habe ich den ersten zum Teil verschüttet. Nach dem zweiten ging es dann weiter. Jetzt mit den ganz dicken Handschuhen. Der Wind nahm zu und erst recht die Böen. Meist kam er jetzt von der Seite und wenn Lkws überholten oder von vorn kamen wackelte es recht ordentlich.
Ich war froh, als ich im netten Downtown Hostel in Novi Sad angekommen war und das Rad wieder läuft. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die reichlich geflickten Schläuche die Luft halten. Außer mir sollte heute nur noch ein Engländer anreisen.
Kurz vor und in Novi Sad
Donnerstag, 06.02.2020 019
Der Schlauch verliert Luft. In einem Fahrradladen waren sie sehr hilfsbereit. Einen Schlauch in passender Größe gab es natürlich auch hier nicht. Der Monteur hat zwei meiner geflickten im Wassereimer geprüft. Beide sollten ok sein. Ein zu großes Felgenband, schwarze Einmal-Handschuhe und zwei gebrauchte Plastik-Reifenheber habe ich geschenkt bekommen. Nach wenigen Kilometern war die Luft hinten wieder raus und ich wechselte den Schlauch. Der ist dicht.
Dann ging es 5 km mit 5% Steigung bergauf. Anschließend konnte ich oft mehr als 20 km/h fahren und das Vertrauen in mein Rad kehrte zurück.
Über die Donau – Auf dem Berg
Die Einfallsstraße nach Belgrad, Teil des Eurovelo 6 bzw. Donauradweg, war furchtbar, zumal ich in den Feierabendverkehr geriet. Jede Menge Abgase und Feinstaub.
Im Hostel funktioniert die Pin nicht. Kein Licht, beim Telefon geht niemand ran.
Standpromenade – Blick auf die Altstadt
Ein Passant half mir bei der Suche nach einer neuen Unterkunft und hat auch noch mal versucht beim gebuchten Hostel anzurufen. Kein Erfolg. Dann habe ich doch noch mit Google Maps in der Nähe die Crystal Villa Kalemegdan gefunden. Allerdings etwas teurer, 41€ mit Frühstück.
Über diese Brücke ging es in die Altstadt – Hostel
Im Fahrradladen gab es keinen passenden Schlauch. Der mit entsprechender Größe war zu breit. Ich konnte nur neues Flickzeug besorgen, meines war ja bereits aufgebraucht. Ich hoffe es hält und der letzte neuerMantel hat keinen Schaden genommen. Mit den neuen Reifenhebern war es wieder ein ziemlicher Kraftakt den Mantel aufzuziehen.
Habe mit der Familie telefoniert. Emilia ist 6 heute Jahre alt geworden.
Nach einigen Mails und einem Telefonat mit Juliane in Clausthal hat sie mich überzeugt das gelbe Felgenband heraus zu nehmen und den Reifenwechsel dann einmal zu probieren. Tatsächlich es ist zu dick. Der Reifenwechsel geht nun problemlos. Ich glaub es nicht. Statt des Felgenbandes habe ich wie vorgeschlagen drei Lagen Tesafilm gewickelt. Morgen versuche ich dann nach Novi Sad zu kommen, 95 km. Ich hoffe, das war es mit den bösen Überraschungen.
Ohne frischen Gegenwind wäre ich im T-Shirt gefahren, morgens schon 13 Grad. Ab der Hälfte frischte der Wind stark auf, hat mich eine Stunde gekostet. Die Unterkunft war schwer zu finden, nette Leute haben mir geholfen. Dann kam der Vermieter der einfachen Unterkunft. Bei Lidl eingekauft und selber gekocht.
Teile des Donauradweges
Sonntag, 02.02.2020
Erster Katastrophentag. Nach 23 km Platten am Hinterrad. Der Ausbau ist kein Problem. Ich bekam aber den Mantel nicht herunter. War in Grein beim Vorderreifen schon schwierig, wo ich Bedenken hatte, dass die Reifenheber brechen. Daher hatte ich in Wien vorsichtshalber zwei neue gekauft. Nachdem vier Reifenheber zerbrochen waren, nahm ich zwei Maulschlüssel. Inzwischen hielt ein Rennradfahrer an und gemeinsam bekamen wir einen der neuen, mitgeführten Mäntel aufgezogen. Wie befürchtet hat es den neuen Schlauch gelöchert. Beim alten Mantel war der Draht zu sehen, konte ich also entsorgen. Habe den ADFC angerufen und nach etlichen Stunden wurde ich abgeholt und zur inzwischen neu gebuchten Unterkunft nach Baja gefahren.
Hier konnte ich abgeholt werden. Habe das Rad an der Kiste angehoben und einen knappen Kilometer wie eine Schubkarre geschoben, um den Reifen zu schonen.
Am nächsten Morgen gehe ich in eine Werkstatt und sehe weiter. Wenn ich keine Möglichkeit finde unterwegs bei einem neuen Platten den Reifen selbst zu wechseln, muss ich wohl zurück nach Hause und sehen, wie und mit welchem Rad ich wohin komme um die Tour fort zu setzen.
Montag, 03.02.2020
Im Reifenladen wurde der Schlauch rausgeholt und ich kaufte Reifenhebel aus Metall. Im Hotel den geflickten Schlauch rein. Wieder in den Reifenladen und die üblichen 6 bar aufgepumpt.
Anfangs lief es wie geschmiert. Niemand war vor mir an der Grenze und es ging schnell weiter. Im ersten Ort nach Grenze platzt mit ordentlichem Knall der hintere Reifen. Beim neuen Mantel war ebenfalls das Drahtgewebe zu sehen und hatte den Schlauch durchgescheuert. Alle Versuche eine Schlauch und den zweiten neuen Mantel heile aufzuziehen scheiterten.
Grenze Ungarn – Serbien
Ich habe dann eine Frau, die Draga heißt, nach einem Taxi gefragt. Nach einem Anruf, den sie für mich tätigte, erklärte sie mir es käme um 16:10 Uhr. Eine Nachbarin, Mara, kam zur Tür heraus und sprach deutsch. Sie arbeitet einen Monat in in Österreich als Pflegerin und ist dann einen Monat wieder zu Hause. Von Draga bekam ich zwei Äpfel. Als der Mann von Mara ankam wurde ich zum Essen und Kaffe hereingebeten. Das war sehr nett. Er heißt übrigens Dragan.
Es kam eine Art Sammeltaxi bzw. Kleinbus. Bei der gebuchten Unterkunft von gestern war niemand da. Auch telefonisch kam ich nicht weiter. Der Taxifahrer ging mit mir auf die Suche nach einer neuen Unterkunft. Das Karibu war belegt. Ein Gast rief irgendwo an und sagte uns im gegenüberliegenden Hotel bekäme ich Zimmer 105. Das Zimmer ist ok. Allerdings ist das Hotel gerade Baustelle. Bis gegen 21 Uhr wurde im Nachbarraum gearbeitet.
Die Kette ist bereits am Ende. Die erste, von Sram die ich aufziehen wollte, schien mir zu breit und man braucht einen anderen Kettennieter für zwei Nieten. Die zweite von Shimano habe ich dummerweise um ein Glied zu viel gekürzt, kann ich aber für das kleinere Kettenblatt noch verwenden. Die dritte in Wien gekaufte habe ich dann aufgezogen. Bei starker Beschleunigung rutschte sie ab und zu über das Ritzel. Das kann eigentlich noch nicht abgenutzt sein. Das hat sich später gegeben. Ich bin dann in einen Fahrradladen, der auch Brompton führt und habe gleich mal zwei neue gekauft. Der Monteur schien Ahnung zu haben, sind jetzt Shimano CN-HG93. Ski gab es auch zu kaufen.
Wieder Nebel, nur nicht so schlimm wie gestern. Einige Kilometer über einen Feldweg war eine Fehlplanung. Auf dem weichen Untergrund kam ich nicht gut voran. Acht Kilometer vor Bratislava setzte dann starker Regen ein. Das Schöndorf Hostel war war sehr gut und mit selbst Check in. Für den Einlass gab es eine Pin über das Internet.
Mittwoch, 29.01.2020
Beim Frühstück im zum Hostel gehörenden Bio-Cafe fing es an zu schneien. So dicke Flocken hatte ich lange nicht gesehen. Im Nu waren die Straßen weiß. Um 9:15 Uhr bin ich erst losgekommen, 107 km bis Komarno. Nach einer Stunde ging der Schnee in Regen über. Später hörte es auf und gegen ein Uhr kam die Sonne heraus, 8 Grad plus. Das Wetter und teilweise die Streckenverhältnisse hatten mich heute geschafft.
Links das Bio-Café – Ein paar Kilometer später
Donnerstag, 30.01.2020
Entweder ganz den Donauradweg 120 km bis Budapest oder ab Esztergom die Bundesstraße. Dann sind es nur 100 km, dafür aber über einen Berg. Habe mich für den Berg entschieden. Von Sturovo in der Slowakei ging es über die Donau nach Esztergom in Ungarn. Dort sah ich beim Mittagessen in meine Mails. Meine Visa-Agentur hatte die Rechnung fertig, konnte aber nicht über die angegebene Verbindung abbuchen. Nervös machte mich dann aber der folgende Satz: „Wir können Ihnen Ihre Materialien nicht zusenden, wenn wir keine Zahlung erhalten haben“. Ich hatte zuerst die Daten der Bankverbindung im Formular der Visum-Agentur neu eingegeben und unterwegs noch einmal auf dem Handy die Mails gecheckt. Es kam noch einmal die gleiche Meldung. Da schwante mir, das mein Visa-Konto wohl inzwischen nicht mehr genügend Deckung aufwies. Nach zwei Anrufen bei der Visa-Agentur und einem bei meiner Bank, zwischenzeitlich war ich beim Hotel angekommen und hatte Geld aufs Visa-Konto transferiert, hat es dann geklappt. Zwischendurch kam dann aber die Nachricht, dass mein Reisepass unterwegs ist.
Blick auf Esztergom – Über diese Brücke ging es nach Ungarn