Sofia – Pasardschick – Chaskowo – Edirne – Lüleburgaz
Dienstag, 11.02.2020
Für die ersten ca. zehn Kilometer habe ich ein Taxi genommen. Bis zum nächsten Ort ging es über die Autobahn. Mit dem Rad hätte ich einen Bogen über unbefestigte Wege wahrscheinlich durch Matsch und Schnee fahren müssen. Der erste Taxifahrer durfte die Stadt nicht verlassen. Also alles wieder raus und auf ein neues warten.
Nach einer Weile ging dem Reifen hinten die Luft aus. Später, Bundesstraße 8, kam eine Strecke mit Schneematsch und Schlaglöchern. Ich versuchte eine andere Route, musste aber umkehren und doch da durch. Ein einziges Fahrzeug kam hier vorbei und hat mich vollgespritzt. In einem Schlagloch stürzte ich und landete mit dem Kopf in der Dreckspfütze. Der Erfolg der ganzen Aktion war, dass es hinten wieder einen Platten gab. Danach wurde die Bundesstraße wieder besser und es fuhren hier auch wieder mehr Autos. Nach einer Pause als ich los wollte wieder hinten platt. Einen Schlauch geflickt und weiter. Danach kam ich zügig voran. Es ging fast immer leicht oder auch stärker bergab. Komme zügig voran. Nach dem Abendessen habe ich die letzten zwei Flicken verbraucht und das zu lange Felgenband auf Länge geschnitten und geklebt. Unter Wasser kam keine Luft aus den Schläuchen.
Mittwoch, 12.02.2020
Heute bin ich mit dem Rad nur bis Plowdiw gekommen. Nach dem ich zu Mittag gegessen hatte war wieder die Luft raus. Ich habe das Fahrrad angeschlossen und bin mit den Taschen zu Fuss zum Fahrradladen. Flicken und noch ein zu großes Felgenband gekauft, Taschen deponiert und zurück zum Rad. Das Tesafilm hält nicht mehr ganz. Neben dem Ventil hat eine Speiche ein Loch gestochen. Einen Schlauch geflickt, zurück zum Fahrradladen und dann zum Busbahnhof. Die Leute waren wieder sehr hilfsbereit. Der Busfahrer könne kein Fahrrad mitnehmen hieß es. Nachdem ich ihn angefleht und er gesehen hatte, dass es kein normales Rad ist hat er hinten einen kleinen Gepäckraum geöffnet. Für 10 Leva, ca. 5 Euro, kam ich dann die restlichen 70 km bis Chaskowo. Abends wieder Reparaturstunde, Schläuche und Mäntel vorn und hinten getauscht.
Donnerstag, 13.02.2020
Heute ohne Platten 101 km bis Edirne. Unterwegs kam mir Till, Student aus Münster, mit seinem Rad entgegen. Er war über die Alpen und am Mittelmeer entlang bis Griechenland und Türkei gefahren und jetzt auf dem Rückweg. Ab Sofia will er zurück fliegen, da Klausuren anstehen.
Im Gegensatz zu 2015 wo ich ein Teil über die Autobahn gefahren bin, ging es die alte Straße bis ans Ende. Dann musste ich links über einen Trampelpfad und hinter der Leitplanke entlang bis zur Kontrolle. An der Grenze dauerte es nicht lange. Ein bulgarischer Beamter fragte mich, als er mir gerade meinen Pass zurück geben wollte, wohin es geht. Erst Istanbul dann bis Tokio war meine Antwort. Er legte meinen Pass auf den Tisch, öffnete die Tür und unterrichtete seine Kollegen. Er schien mir nicht zu glauben und sich zu amüsieren. Ich durfte es ihm nochmal versichern und dann, nachdem er nochmals seinen Kollegen etwas zugerufen hatte, durfte ich weiter.
Freitag, 14.02.2020
Morgens vorne wieder platt. Ein Flicken hält einfach nicht mehr. Nach einem Viertel der Strecke wieder das selbe. In Havsa nahm ich dann den Bus bis Lüleburgaz. Hilfsbereite Menschen und der Google-Übersetzer halfen mir weiter. Mein Gepäck wurde zum Bus getragen und ich bekam einen Kaffee spendiert.
In Lüleburgaz war ich früher als geplant. Ich ging erst einmal etwas essen und dann zur Unterkunft. Furkan empfing mich in der Bicycle Akademie, ein Trainingsgelände für Radfahrer. Das erste Mal, dass Luftmatratze und Schlafsack zum Einsatz kamen. Die letzten Flickversuche waren erfolglos. Es geht morgen mit dem Bus weiter bis Istanbul.
Eine Antwort auf „Etappe 24 bis 27“
Hi Karl, das hört sich dramatisch an, mehr Schrauben als Fahren. Kettenblatt, Speiche, Schlauch und auch immer wieder der Mantel, wie kommt´s? Wusstest du nicht, dass der so schwierig zu wechseln ist?
Wir wünschen dir weniger Probleme und günstige Fahrradläden mit gutem Material. Gute Fahrt.