Budapest – Kalocsa – Baja – Sombor
Samstag, 01.02.2020
Ohne frischen Gegenwind wäre ich im T-Shirt gefahren, morgens schon 13 Grad. Ab der Hälfte frischte der Wind stark auf, hat mich eine Stunde gekostet. Die Unterkunft war schwer zu finden, nette Leute haben mir geholfen. Dann kam der Vermieter der einfachen Unterkunft. Bei Lidl eingekauft und selber gekocht.
Sonntag, 02.02.2020
Erster Katastrophentag. Nach 23 km Platten am Hinterrad. Der Ausbau ist kein Problem. Ich bekam aber den Mantel nicht herunter. War in Grein beim Vorderreifen schon schwierig, wo ich Bedenken hatte, dass die Reifenheber brechen. Daher hatte ich in Wien vorsichtshalber zwei neue gekauft. Nachdem vier Reifenheber zerbrochen waren, nahm ich zwei Maulschlüssel. Inzwischen hielt ein Rennradfahrer an und gemeinsam bekamen wir einen der neuen, mitgeführten Mäntel aufgezogen. Wie befürchtet hat es den neuen Schlauch gelöchert. Beim alten Mantel war der Draht zu sehen, konte ich also entsorgen. Habe den ADFC angerufen und nach etlichen Stunden wurde ich abgeholt und zur inzwischen neu gebuchten Unterkunft nach Baja gefahren.

Am nächsten Morgen gehe ich in eine Werkstatt und sehe weiter. Wenn ich keine Möglichkeit finde unterwegs bei einem neuen Platten den Reifen selbst zu wechseln, muss ich wohl zurück nach Hause und sehen, wie und mit welchem Rad ich wohin komme um die Tour fort zu setzen.
Montag, 03.02.2020
Im Reifenladen wurde der Schlauch rausgeholt und ich kaufte Reifenhebel aus Metall. Im Hotel den geflickten Schlauch rein. Wieder in den Reifenladen und die üblichen 6 bar aufgepumpt.
Anfangs lief es wie geschmiert. Niemand war vor mir an der Grenze und es ging schnell weiter. Im ersten Ort nach Grenze platzt mit ordentlichem Knall der hintere Reifen. Beim neuen Mantel war ebenfalls das Drahtgewebe zu sehen und hatte den Schlauch durchgescheuert. Alle Versuche eine Schlauch und den zweiten neuen Mantel heile aufzuziehen scheiterten.

Ich habe dann eine Frau, die Draga heißt, nach einem Taxi gefragt. Nach einem Anruf, den sie für mich tätigte, erklärte sie mir es käme um 16:10 Uhr. Eine Nachbarin, Mara, kam zur Tür heraus und sprach deutsch. Sie arbeitet einen Monat in in Österreich als Pflegerin und ist dann einen Monat wieder zu Hause. Von Draga bekam ich zwei Äpfel. Als der Mann von Mara ankam wurde ich zum Essen und Kaffe hereingebeten. Das war sehr nett. Er heißt übrigens Dragan.
Es kam eine Art Sammeltaxi bzw. Kleinbus. Bei der gebuchten Unterkunft von gestern war niemand da. Auch telefonisch kam ich nicht weiter. Der Taxifahrer ging mit mir auf die Suche nach einer neuen Unterkunft. Das Karibu war belegt. Ein Gast rief irgendwo an und sagte uns im gegenüberliegenden Hotel bekäme ich Zimmer 105. Das Zimmer ist ok. Allerdings ist das Hotel gerade Baustelle. Bis gegen 21 Uhr wurde im Nachbarraum gearbeitet.