Batumi – Vani, Donnerstag, 27.02.2020
Die Sonne scheint und morgens starker Wind aus Ost. Bei Abfahrt hat er nachgelassen und während der Fahrt am schwarzen Meer Richtung Norden nicht behindert. Nach knapp 50 km bin ich eingekehrt.
Irgendwann musste ich dann doch nach Osten abbiegen und mich knapp 70 km gegen den Wind ankämpfen. Alles ist lahm oder schmerzt, Waden, Oberschenkel, Hintern und Schultern. Die Unterkunft bei „Grandmother Naziko“ war über Booking bestätigt. Die Großmutter war allerdings überrascht und holte die Nachbarin zu Hilfe. Mit wenig englisch wurde mir doch noch ein Bett in einem einfachen Zimmer bereitet. Dusche gab es nicht, alles noch in Arbeit. Im Zimmer riecht es nach frischer Farbe. WiFi war ebenfalls Fehlanzeige. Ich bekam aber einen Tee und etwas zu Essen.
Vani – Zestafoni, Freitag, 28.02.2020
Heute Steigungen von 10 bis 19 Prozent, meist aber nur einige hundert Meter. Die mit 14 Prozent und mehr habe ich geschoben. Heute nur 52 km, so war ich vor dem Regen in Zestafoni. Das Hotelzimmer war gut. Das Bad mit Dusche war so groß, dass ich auch das Rad duschen konnte.
Zestafoni – Chaschuri, Samstag, 29.02.2020
Von Zestafoni ging es stetig erträglich bergauf durch etliche Schluchten an den Flüssen Dzirula und Rikotula entlang. Dann 6 km richtig den Berg hoch, durch einen Tunnel und am Chumateleti entlang bergab bis Chaschuri. Unterwegs eine Baustelle nach der nächsten. Als erstes bemerkte ich gelbe chinesische Schriftzeichen auf schwarzen Absperrhütchen. Gesehen habe ich nur einen chinesischen Arbeiter, der mit Daumen hoch grüßte. Sonst sah ich nur Einheimische. Dies soll ein Teil der neuen Seidenstraße werden.
Durch den Iran kann ich wegen des Corona-Virus leider nicht fahren. Die meisten Grenzübergänge sind geschlossen und bis in zwei Wochen wird sich das vermutlich auch nicht ändern. Plan B: Ab Baku mit der Fähre nach Aqutau in Kasachstan und von dort nach Usbekistan. Die Fähren fahren unregelmäßig, erst wenn sie voll sind. Laut Internetberichten ist es etwa kompliziert ein Ticket zu bekommen. Ich werde etwas Geduld brauchen. So sind es allerdings 900 km weniger als von Baku aus über den Iran und Turkmenistan nach Buchara in Usbekistan.